SYMPOSIUM «STADT ALS HANDLUNGSRAUM»
24. – 25. JULI 2014
Mit dem Symposium ‘Stadt als Handlungsraum’ soll der gerade fertig gestellte Osthang Campus in den Kontext grundsätzlicher Diskurse gestellt werden. Alle Darmstädter und Teilnehmer des Architektursommers sind eingeladen, zusammen mit internationalen Spezialisten über die Möglichkeiten neuer, selbst inszenierter, öffentlicher Räume zu sprechen und alternative, experimentelle Planungs- und Baupraxen zu diskutieren.
Der Funktionswandel des öffentlichen Raumes hat sich in den vergangenen zwanzig Jahren zu einem Schlüsselthema in Architektur- und Stadtplanungsdiskursen entwickelt. Hier spiegelt sich die veränderte Arbeits- und Lebenswelt der postindustriellen Gesellschaft wieder: Der öffentliche Raum hat einerseits durch die Digitalisierung und Virtualisierung des öffentlichen Lebens als Austauschort von Waren und Informationen an Bedeutung verloren. Andererseits hat die Pluralisierung unserer Gesellschaft zu einer Multiplizierung von Lebensstilen und Bedürfnissen geführt, welche neue Anforderungen und Gestaltungswünsche an den Stadtraum hervorbringt. Durch die allgegenwärtige, mobile Kommunikation verschwimmen die Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Räumen. Der auslaufende Wohlfahrtstaat, die oft armen Kommunen können diese vielfältigen Anforderungen nicht erfüllen, was die zunehmende Privatisierung und Kommerzialisierung öffentlicher Räume weiter begünstigt.
Diese soziokulturellen und ökonomischen Veränderungen haben zu neuen Bedürfnissen, aber auch zu neuen Möglichkeiten geführt, sodass inzwischen vielerorts neue Formen von Aneignung und neue Nutzungen öffentlicher Räume entstanden sind. Temporäre und informelle Nutzungen, Zwischennutzungen, Aneignungsinitiativen und experimentelle Design & Build-Projekte sind aus dem Bedarf nach anderen urbanen Räumen entstanden und haben sich weltweit zu einem neuen Experimentierfeld urbaner Möglichkeiten herausgebildet. Der öffentliche Raum ist dabei eine Plattform, auf welcher die gesellschaftliche Teilhabe neu verhandelt und Konstruktionen von Gemeinschaft erprobt werden. Gemeinsam ist diesen neuen Ansätzen eine stärkere Öffnung von Stadt- und Raumproduktion für eine größere Vielfalt an Akteuren, eine auf dem Stadtgebrauch basierende Stadtentwicklung und die Stärkung von Gegenmodellen zur monetären Gebrauchs- und Verwertungslogik unserer spätkapitalistischen Gesellschaften. Dabei wird prinzipiell die gesellschaftliche Balance zwischen individueller Freiheit, Toleranz, Rücksicht und Selbstbehauptung neu ausgelotet – insofern sind die gestalterischen Experimente auch in den Konflikten, die sie erzeugen, aufschlussreich und darin Teil der Verhandlung, die durch sie eingefordert und in Gang gesetzt worden sind.
Die Veranstaltung ist öffentlich und findet teilweise in englischer Sprache statt, um Anmeldung wird gebeten.
Anmeldung
» info@osthang-project.org
» Tel. +49 (0) 6151 787 61 80
Detailliertes Tagesprogramm
» Donnerstag, 24.07.2014
» Freitag, 25.07.2014
SPEAKERS SYMPOSIUM
Weitere Informationen zu den » Gästen des Symposiums ‘Stadt als Handlungsraum’ (biographies EN)